von Manfred Scherer - Dienstag, 07. Januar 2020, Rheinpfalz - Speyer: Lokalsport
Erstmals in der 45-jährigen Vereinsgeschichte schlägt eine Mannschaft des TC Dudenhofen in der kommenden Runde in der höchsten deutschen Spielklasse, der Regionalliga, auf. Als Zweiter der Südwestliga rückten die Herren 65 nach, weil sich einige Vereine zurückzogen.
Die Freude bei Mannschaft und Verantwortlichen ist natürlich riesengroß. „Ich hab’ an Heiligabend von diesem tollen Weihnachtsgeschenk erfahren, einfach gigantisch“, sagte Vorsitzender Thomas Varlemann. Dass der TCD als relativ kleiner Dorfverein nun auf der großen Tennis-Landkarte erscheine, erfülle ihn mit Stolz.
Blaues Wunder mal ganz anders: Die Aufstiegsmannschaft mit Bernd Schwarz, Roland Wißwesser, Bernd Bohrer, Michael Kudlich, Helmut Hauck, Sebastian Neumer, Werner Moock, Werner Meyer, Rainer Herrmann, Wolfgang Laser und Norbert Kaltz (von links). (Foto: Lenz)
„Ein besonderes Erlebnis für unsere Spitzenspieler dürfte zudem ein möglicher Auftritt auf dem Centre-Court des Bundesligisten Grün-Weiß Mannheim sein, einem der Gegner“, teilte Clubchef Varlemann mit. Der Verein werde das Team im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen. Auf das Zuschauerinteresse sei er gespannt. Sportwart Ralf Himmelsbach teilte im Vorfeld dem Regionalverband Süd-West mit, dass die Mannschaft bereit sei, in der höheren Spielklasse anzutreten. Im zweiten Jahr ihrer Südwestliga-Zugehörigkeit schafften die Spieler um Kapitän Werner Meyer am abschließenden Spieltag mit einem 6:3 über TC Rüsselsheim den endgültigen Klassenverbleib. In der ausgeglichenen Spielklasse reichte dieser Sieg letztlich zum zweiten Tabellenrang.
Ein Teamerfolg
„Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, wiederum alles zu geben, um die zweithöchste Spielklasse zu halten. Dass wir nun hoch gehen, ist ein Riesenerfolg unseres ausgezeichneten Teamzusammenhaltes“, teilte Meyer im RHEINPFALZ-Gespräch mit.
Zu Aussichten und Zielen wollte sich der Teamchef gegenwärtig noch nicht äußern: „Zunächst werden wir die Situation erst mal genießen und später über das Sportliche reden.“ Seinen eigenen Erfolg mit jeweils sechs Einzel- und Doppel-Siegen sowie blütenweißer Weste in der zurückliegenden Spielrunde sieht Meyer in der Regionalliga als kaum wiederholbar an.
Er verweist darauf, dass in dieser Klasse Sponsoren mit finanziellen Zuwendungen Spitzenspieler, auch ausländische Akteure, einkaufen. Eine derartige Praxis komme beim TCD auf keinen Fall in Frage. Meyer: „Bei unserem Verein wird niemals ein Spieler für seinen Einsatz bezahlt.“
Gemeinsame Entscheidung
Vor den Erfolg setze er auf die ausgezeichnete Kameradschaft und das harmonische Mannschaftsgefüge. Natürlich könne es sein, dass Spieler abgemeldeter Regionalligisten aus der Umgebung eine neue Herausforderung suchten und beim Verein anklopften.
Sollte es derartige Nachfragen geben, werde das im Team besprochen und gemeinsam eine Entscheidung getroffen. „Neue Spieler müssen sich, wie jedes andere Vereinsmitglied auch, mit allen Rechten und Pflichten, in Mannschaft und Verein integrieren“, sagte der Kapitän. Eine fieberhafte Suche nach Verstärkungen komme jedenfalls nicht in Betracht.
Großzügige Gastgeber
Gravierende Veränderungen hinsichtlich des Trainingsumfangs, der Entfernungen und der anfallenden Kosten seien nicht zu erwarten. Zweimal monatlich finde in der Wintersaison ein gemeinsames Hallentraining statt. Darüber hinaus treffen sich die Cracks nach Einzelverabredungen.
Die Fahrten und die Verpflegung seien wie bisher die Hauptkosten. „Was die Verpflegung betrifft, bleiben wir auch künftig großzügig. Wir hatten da bisher schon einen sehr guten Ruf bei unseren Gästen“, erzählt Meyer. |dsch